, Christoph

Wettkampfbericht Ironman Thun 2022

Wettkampfbericht von meinem zweiten Ironman. Habe ich genug bekommen? Nein :-)

Vorabend

Gemäss dem Ernährungskonzept wurde die Verpflegung am Samstag-Abend vorbereitet. Konzentrat in Aero-Bidon abgefüllt, Oberrohrtasche angerichtet mit geschnittenem Riegel und den Salztabletten. Zusätzliche Bidon gefüllt mit Wasser für den Halter hinter dem Sattel, Bidon mit trinkfertigem Elektrolyt-Getränk für den Torpedo.  
 
Den Zeitplan aufgestellt mit den Eckpunkten.
  • 03:45 Tagwacht
  • 04:45 Abmarsch für Wechselzone
  • 05:00 in der Wechselzone
  • 05:50 Wechselzone verlassen
  • 06:00 im Strandbad, anstehen für WC-Gang, Aufwärmen ohne Neo, Neo anziehen, kurzer Warmup-Swim.
  • 06:30 anstehen für den Start und geniessen  

Wettkampftag

Tagwacht So richtig gut geschlafen hatte ich dann nicht, aber das soll ja normal sein. Schon bevor der Wecker um 03:45 losging bin ich wach gewesen. Duschen, Morgen-Essen, Sonnencrème und Sitzcrème einreiben. Jedenfalls hatte ich den ersten Meilenstein, Abmarsch zur Wechselzone schon verpasst. Das war dann nicht weiter schlimm, weil die Wechselzone einrichten eigentlich eine kurze Sache ist, viel Zeit geht ja drauf mit psychologischen / mentalen Akten wie Beutel-Inhalt nochmals und nochmals prüfen und die Wechselzone nochmals durchgehen.
 
Vorbereitung So stand ich dann aber doch um 6 Uhr im Strandbad und nach dem Aufwärmen und Einschwimmen um 06:30 in der Menge bereit für den Start. Wasser-Temperatur wurde gemessen mit 17.3 °C. Hatte ich letztes Jahr noch die Neopren-Kappe wenigstens mitgenommen, hatte ich sie dieses Jahr komplett zuhause vergessen. Es liess sich aber gut aushalten im Wasser. Nur im Anstehen hatte ich recht gefröstelt.  
Leider wurden die Bojen im See erst am Samstag-Abend gesetzt, so dass ich mir kein richtiges Bild vom Schwimmstart verschaffen konnte. Auch am Sonntag-Morgen hatte ich dies glatt vergessen (stand ja auch nicht auf dem Zeitplan). Nicht einmal beim Anstehen konnte ich irgendwelche Bojen erkennen.
 
Swim Nun ja, einmal im Wasser folgte ich einfach der Masse. Irgendwann erschien die erste Boje, aber auch danach wieder keine Boje in Sicht, nur ein Strom von Schwimmern. Doch eine nach der anderen konnte ich passieren. Angenehm war, dass die zurückgelegte Distanz darauf vermerkt war. Ich hatte ein gutes Gefühl, bin mal im Wasserschatten geschwommen, mal voraus wie es gerade so kam. Wie letztes Jahr zum Schwimm-Ende richtung Hafen, spürte ich eine Gegen-Strömung und fühlte mich spürbar langsamer. Ausstieg hatte gut geklappt, dann Jog zur Wechselzone.  
 
Bike Gleich zu Beginn der Radstrecke hatte ich ein Gel vertilgt. Meine Soll-Leistung auf den Pedalen fühlte sich so leicht an. So leicht, dass ich dachte mein Powermeter sei falsch kalibriert. Abwechlungsweise pro Station nahm ich eine Banane und ein Gel. Eigentlich lief alles gut, ich musste aber immer wieder mit schlechtem Gewissen die Normalized Power betrachten und mich ermahnen mit einer tieferen Leistung zu fahren. Bei der zweiten Runde fühlten sich die Watt dann schon schwerer an – ich konnte nicht mehr so hart drücken. Hätte ich mich doch schon von Beginn weg ein wenig zurückgenommen!    
 
Run Moderat anlaufen, das wusste ich noch. Nicht wieder denselben Fehler machen wie letztes Jahr. Ich konnte erst ganz flott laufen nach Plan. Bis Kilometer 21. Von da weg ging es abwärts. Mit dem Tempo und dem Magen. Letzterer begann zu rebellieren. Nach und nach musste ich das Tempo herausnehmen. Ich zwang mich, möglichst nur an den Verpflegungsstationen zu gehen und den Rest doch irgendwie zu laufen. Gegen das Ziel hin konnte ich mich aufraffen und kam wieder schneller voran – so schaffte ich es gerade noch meine Ziel-Zeit von «unter 11 Stunden» zu schaffen.  

Fazit

Was hatte ich falsch gemacht? Warum hatte der Magen rebelliert? Zu fest gedrückt auf dem Velo? Immerhin konnte ich dieses Jahr länger durchziehen als letztes Jahr. Das mit den Bananen muss ich nochmals überdenken, generell die Verpflegung.   Ein Trost ist, dass auch Daniela Ryf dieses Jahr langsamer als letztes Jahr war.   Habe ich genug? Nein, das muss nochmals sein.